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Spinat – Spinacia oleracea: Der Geschmack von Grün

Gemüse des Monats MÄRZ

Gestatten: Echter Spinat! Spinacia oleracea! Diese Gattung ist so einzigartig, da gibt es nichts Vergleichbares. Spinat, dieses grünste aller Gemüse mit seinem manchmal etwas erdig-astringierenden Geschmack kommt als das pure Grün auf die Zunge. Im Frühjahr ist er etwas milder, zarter und hellgrün – herb-dunkelgrün mit festem, kräftigem Blatt der Winterspinat. „Tundra“ heißt die Sorte, die unser Gärtnermeister im Januar gepflanzt hat. Das klingt robust, aber keine Angst: Bei den heutigen Sorten hat man die typischen Bitterstoffe und die Oxalsäure weitgehend weggezüchtet, die sonst manches Gesicht verzogen. Spinat kann heute jeder essen, da muss man kein Held sein.

Wertvolle Inhaltsstoffe

Geblieben sind die wertvollen Inhaltsstoffe, die einen zum Helden machen, frei nach dem Seemann Popeye, dem eine Dose Spinat Superkräfte verleiht. Auf diese Weise war er schon von einer Nebenfigur des Thimble Theatre, einem Comic des US-Amerikaners Elzie Segar, zur Hauptfigur avanciert. Seit 1929 schon steht er gerade für alle guten Inhaltsstoffe besonders aber für Eisen, des sich in der unglaublichen Konzentration von 35 Milligramm enthalten sein soll. Korrekt ist das für getrockneten Spinat. Sei’s drum, Spinat ist trotzdem reich an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen, die für Nerven, Haut, Augen sowie die Blutbildung, für Immunsystem und Zellschutz.

Turboschnelle Zubereitung

Mit das Beste an Spinat ist, die turboschnelle Zubereitung: einfach zusammenfallen lassen! Kurz waschen (kurz – sonst sind die Vitamine weg), Zwiebelchen in etwas Olivenöl andünsten, Spinat mit oder ohne die kernigeren Stilen dazugeben, Deckel drauf und in zwei, drei Minuten zusammenfallen lassen. Salz und Pfeffer genügen. Fertig! Gemahlener Koriander gibt etwas zitronige Frische dazu. Koblauch oder Sahne sind je nach Belieben gute Ergänzungen. Mit zeitgleich zubereiteten Nudeln servieren. Außerdem erinnere ich an den Klassiker schlechthin: Spiegeleier mit Spinat und (Brat-)Kartoffeln, Ofenkartoffeln, Kroketten …

Tipp: Kühl stellen! Bei Spinat ist die richtige Aufbewahrung wichtig. Zum einen hält er sich gekühlt unverarbeitet ein paar Tage frisch. Zum anderen kann er eingefroren gelagert werden. Auch Reste von Spinatgerichten sollten kalt gestellt werden.

Darf Spinat aufgewärmt werden?

Die alte Mär, dass Spinat nicht wieder aufgewärmt werden darf, sie gilt für Kleinkind-Mahlzeiten, weil Spinat relativ viel Nitrat enthält. Das ist an sich harmlos, Kleinkindern fehlt aber im Gegensatz zu gesunden Erwachsenen noch das entsprechende Enzym um die Zersetzungsprodukte von Nitrat abbauen zu können. Es reichert sich Hämiglobin an, das den Sauerstofftransport im Blut reduziert. Deshalb Kleinkindern nur frische Spinatmahlzeiten verfüttern!

(c) Antje Roscoe