Gemüse des Monats APRIL
„Nein, mein Gemüse eß‘ ich nicht! Gekochtes Gemüse schon gar nicht!“ Das kennen Sie? Saftig-zarte, knabber-knackige Kohlrabi-Stückchen sind perfekt, um ganz nebenbei in der kleinen Nörglerschnute zu verschwinden. Hilfreich könnte ein kleines bisschen Hinterlist sein und wenn das Kind so richtig hungrig ist. Kohlessen für Anfänger, sozusagen. Es hat sich bewährt!
„Oberrübe“ ist kein Schimpfwort!
Pflanzenzüchtung ist echt eine verrückte Sache. Botanisch ist Kohlrabi nämlich eine Kohlart wie Weißkohl, Brokkoli und Wirsing. Die knackige Knolle, auf die wir es abgesehen haben ist hier allerdings der zur Knolle verdickte Hauptspross, weswegen er auch so sprechende Namen wie Oberrübe oder Stängelrübe hat. Tatsächlich wäre die Stängelrübe auch eine zweijährige Pflanze, wenn wir sie nicht im ersten Jahr schon wegfuttern würden. Egal ob grüne oder blaue Kohlrabi, sie bekäme einen Stängel, Blüten und zuletzt auch Samenschoten.
Knabbersucht
O.K., jetzt ist Kohlrabi zwar einfach nur Kohl, aber mit ein paar Vorzügen: diese Knolle ist sehr gut verträglich, bläht nicht, kann einfach roh oder gegart verzehrt werden, hat kaum Kalorien, dafür angenehm sättigende Ballaststoffe. Eine sehr gute Portion Vitamin C, Niacin und Folsäure sprechen für ihn sowie bei den Mineralstoffen allem Kalium, Kalzium und Magnesium.
Süßlich, knackig, irgendwie auch saftig, verleiten feine Senföle zur gesunden Knabbersucht. Dank Züchtung kann man sich schon kaum mehr an verholzte Kohlrabi erinnern. Früher war also nicht alles besser!
Die Blätter nicht vergessen
Tipp: Die Blätter sind nochmal um etliches reicher an Vitamin- und Mineralstoffen. Zumindest die frischen und zarten Blättchen sollte man deshalb unbedingt mitverwenden, zum Beispiel auch in Salaten. Zarte junge Knollen müssen übrigens nicht geschält werden.
Gut lagern lassen sich die Herbstsorten, eingeschlagen in Mieten oder auch im Kühlschrank. Einfrieren geht ganz gut, wenn man die Knollen geschält und in Stücke geschnitten hat. Blanchiert oder auch nicht, es fehlt ihm aufgetaut der Biss. Da ist dann Suppe oder die gedünstete Variante angebracht.
© Antje Roscoe